Jurybegründung:
Raumerfahrung und räumliche Positionierung sind die
zentralen Aspekte in den Installationen und Interventionen
von Claudia Schötz.
Ihre begehbaren Arbeiten wandeln
die Ausstellungsräume zu Orten der Erinnerung und Kontemplation,
und in ihrer Auseinandersetzung mit dem Raum werden die Betrachter
selbst zu Akteuren und damit auch zum eigentlichen Subjekt
der künstlerischen Arbeit. Dabei verwendet sie unterschiedlichste
Medien:
In Invalid (2009) liest das Aufsichtspersonal
einzelne Namen der 400 seit 1993 in der mexikanischen
Stadt Ciudad
Juárez verschwundenen Frauen über die Lautsprecheranlage;
in I can’t keep on pretending about ... (2009) beleuchtet
ein einzelner durch den verdunkelten Raum schwingender
Scheinwerfer die raumbestimmende typografische Architektur
des Satzes „I
can keep on pretending about“; und in The Night they’ll
do me right (2011) bilden in den Galerieraum eingepasste
Stoffflächen die Decken und Wände eines fantastischen
Handlungsraumes in dem die Gesetzmäßigkeiten des
Draußen außer Kraft gesetzt scheinen – was
durch eine Performance von maskentragenden Tänzern am
Er öffnungsabend
noch verstärkt wurde.
Mit der Vergabe
des Preises möchte die Jury die kraftvolle Gestaltung
ihrer Handlungsräume würdigen.
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