Jurybegründung
Andrzej Steinbach ist ein Fotograf, der sich mit Konzepten
des Dokumentarischen auseinandersetzt. Zur Bandbreite seiner
künstlerischen Arbeit gehören Porträts, Stilleben,
Interieurs und Stadtlandschaften. Er fotografiert seine unmittelbare
Umgebung, seine Freunde und junge Leute aus der Kultur- und
Klubszene. Oftmals geben Andrzej Steinbachs Aufnahmen nur
einen Bildauschnitt wieder, sind konzentriert auf eine Straßenkreuzung
oder heben ein Detail, eine unauffällige Situation im
Raum hervor.
Seine Bilder sind dabei geprägt von großer Klarheit
und Ruhe. Andrzej Steinbach nähert sich seinem Gegenüber in einem Spannungsverhältnis von Distanz und Empathie. Schaulust und Prätention sind dem Fotografen fremd, auch dann, wenn
er die Foto- gegen die Filmkamera eintauscht und Porträtaufnahmen
von jungen Menschen auf einer Reise durch Indien macht.
Die Jury zeichnet Andrzej Steinbachs Fotografie aus, die
offene dokumentarische und essayistische Formen bevorzugt.
Weniger einem sachlich authentischen Gestus verpflichtet als
vielmehr der subjektiven Betrachtung schafft er mit seinen
Bildern Zeitdokumente des Unauffälligen und mitunter
fast Unsichtbaren im Alltagsgeschehen.
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