Unter dem Titel »Die Herstellung von Sichtbarkeit« präsentiert die Marion Ermer Stiftung vom 6. Dezember 2013 bis zum 5. Januar 2014 im Neuen Museum Weimar die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger des Marion Ermer Preises für junge Künstlerinnen und Künstler aus den neuen Bundesländern. Die Marion Ermer Stiftung als eine der bedeutendsten Förderinstitutionen für Kunst und Kultur in den neuen Bundesländern kann auf eine 12-jährige ergebnisreiche und bedeutende Geschichte der Förderung zeitgenössischer Kunst in den neuen Bundesländern durch den Marion Ermer Preis zurückblicken. Neben einem Preisgeld in Höhe von je 5.000€ umfasst der Marion Ermer Preis eine Ausstellung und die Herausgabe einer zweisprachigen Publikation. Die feierliche Preisverleihung und die Ausstellung finden bereits zum fünften Mal in den Räumen des Neuen Museums Weimar statt.
Die Preistägerinnen und Preisträger des diesjährigen Marion Ermer Preises sind:
Die von Angelika Richter kuratierte Ausstellung bietet eine Plattform für die breite öffentliche Wahrnehmung des Werkes der vier Nachwuchskünstler. Zugleich widmet sie sich der Idee der Sichtbarmachung wie des Verbergens als künstlerische Thematik und Methode. So verschieden die künstlerischen Positionen der diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger hinsichtlich ihrer inhaltlichen Schwerpunkte, ihrer medialen und stilistischen Ausrichtungen auch sind, es ergeben sich zahlreiche Parallelen: Das sind beispielsweise das Ausloten der (Un-)Möglichkeit der Bildwerdung, der Einsatz von Licht und Schatten, das Spiel von Ähnlichkeit und Abweichung und ein subtiles inszenatorisches Vorgehen.
Franziska Jyrch (Leipzig) untersucht in ihrem für die Preisträgerausstellung neu entstandenen raumumfassenden Ensemble
OPERA das Verhältnis von Raum, Installation und Objekt. Die Künstlerin verknüpft Gebrauchsgegenstände und künstlerische Materialien, insbesondere Keilrahmen, Leinwand und Farbe, zu fragilen Raumgebilden. Damit erweitert sie die formalen und konzeptuellen Möglichkeiten der Bildwerdung hin zu seiner Vergegenständlichung.
Inga Kerber (Leipzig) befasst sich in ihren zumeist dreiteiligen Serien von Drucken mit der Aufhebung des Gegensatzes von Original und Kopie. Die aus ihrem eigenen Bildarchiv stammenden fotografischen Vorlagen werden in verschiedenen Reproduktionsverfahren bearbeitet. Absichtsvolle wie unbeabsichtigte Spuren der Bearbeitungsprozesse wie Fehlerhaftigkeit, Unschärfen und abweichende Farbtonwerte werden zur wesentlichen Bildaussage. Der in jedem Titel mitgeführte Begriff des „Clichés“ verweist auf die beabsichtigt klischeehaft erscheinenden Sujets ihrer Bilder wie auf ihr künstlerisch-methodisches Vorgehen. Für seine großformatigen Fotografien arbeitet
Oskar Schmidt (Leipzig) mit der Inszenierung von Objekten, Räumen und Figuren. Als Vorlage seiner Motive dienen ihm Werke aus der Kunstgeschichte wie aus der Porträt- und Interieur-Malerei. Seine mitunter an klassische Tafelbilder erinnernden Fotografien sind Ergebnis sorgfältiger Arrangements und räumlicher Rekonstruktionen, die nicht Abbild sind, sondern durch künstlerische Variation überzeugen. In der Ausstellung wird eine Auswahl seiner
American Series (2011–2013) zu sehen sein, wofür er sich an zwei Aufnahmen aus dem berühmten sozialkritischen Essay
The Great Depression (1936) des amerikanischen Fotografen Walker Evans orientiert.
Andrzej Steinbach (Leipzig) bevorzugt in seinen Fotografien offene dokumentarische und essayistische Formen. Weniger einem sachlich authentischen Gestus verpflichtet als vielmehr der subjektiven Betrachtung und Inszenierung schafft er Bilder, die genauso viel zeigen wie sie verbergen. Zur Bandbreite seiner künstlerischen Arbeiten gehören Porträts, Stillleben, Interieurs und Stadtlandschaften. Andrzej Steinbachs Serie
hier (2011–2013) ist ein Porträt einer Generation zwischen selbstgewählter Identität und dem Anonymisieren als Teil politischer Praxis.
Feierliche Preisverleihung und Eröffnung
Donnerstag, 5. Dezember 2013, 19 Uhr
Die feierliche Preisverleihung und Eröffnung findet in Gegenwart von Hellmut Seemann, Präsident der Klassik Stiftung Weimar, Prof. Dr. h.c. Lothar Späth, Vorsitzender des Kuratoriums der Marion Ermer Stiftung, sowie weiteren Mitgliedern des Kuratoriums der Stiftung statt.
Gespräch und Ausstellungsrundgang
Freitag, 6. Dezember 2013, 11 Uhr
Publikation
Anlässlich der Preisträgerausstellung erscheint eine institutionelle Publikation und vier Künstlerbücher. Die fünf in einem Schuber versammelten zweisprachigen Bücher erscheinen im Berliner Verlag argobooks. Der Schuber ist während der Ausstellung für 20€, die Einzelbücher für jeweils 5€ erhältlich.
Künstlereditionen
Für den Marion Ermer Preis 2013 werden vier limitierte Künstler-Editionen aufgelegt, die während der Ausstellung erworben werden können.
Die Kooperationspartner des Marion Ermer Preises 2013 sind die Klassik Stiftung Weimar und die Bauhaus-Universität Weimar.
Kooperationspartner
Die Kooperationspartner des Marion Ermer Preises 2013 sind die Klassik Stiftung Weimar und die Bauhaus-Universität Weimar.
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