|
|
|
|
|
|
|
|
|
POSITION: MARION-ERMER-STIFTUNG: MARION-ERMER-PREIS:2008:Falk Haberkorn
|
|
|
Marion-Ermer-Preis
|
|
|
|
|
Preisträger 2008
|
|
|
Übersicht
| Laura Bielau | Falk Haberkorn | Nahla Küsel | Markus Uhr |
|
|
Falk Haberkorn (Leipzig)
|
|
|
Aus der konzeptuellen Fotografie kommend hat sich Falk Haberkorn in den vergangenen Jahren der Grenze zwischen Bild und Sprache, zwischen Bilden und Sprechen, Foto und Text zugewandt. Eine zentrale, immer wieder reflektierte Frage in seinen Arbeiten ist, wie sich der Künstler (verantwortungsvoll) in die Welt, in die Geschichte wie die Gegenwart einschreiben kann. Dieser Künstler-Autor ist für ihn dabei kein Schöpfer ex nihilo, sondern einer, der in einer Tradition steht und etwas – kritisch – fortsetzt.
Die Auseinandersetzung mit Erinnerung und Tradierung, mit Wahrung und Löschung, Übertragung und Verlust, die Falk Haberkorn seit seinem Studium betreibt, bildet die Grundlage für seine neueren Schrift-Raum-Bilder und Schrift-Tafeln. Im Laufe der letzten Jahre sind seine Arbeiten immer performativer angelegt, d.h. sie entstehen in/als Schreib- oder Bild-Handlungen.
Dies wird z.B. erkennbar an „Versuch einer Selbstkritik“, einem Schriftbild auf Papier, in dem Falk Haberkorn das Vorwort Nietzsches zur „Geburt der Tragödie aus dem Geist der Musik“ in winziger Handschrift auf Zeichenpapier überträgt, so dass die Aussparungen ein Negativporträt seiner selbst zeigen. Oder es zeigt sich in dem Projekt „Watzmann“, für das Haberkorn das gleichnamige Gemälde von Caspar David Friedrich kopieren ließ und in einem poetischen Vortrag vor dem Bild seine Zuhörer/innen auf eine eigentlich unmögliche Bergbesteigung mitnimmt, die von der Vergangenheit bis in die Mediengegenwart führt.
Die Jury würdigt mit der Preisvergabe an Falk Haberkorn die Ernsthaftigkeit und Konsequenz der bislang von ihm vorgelegten Arbeiten.
|
|
|
Biographie
Falk Haberkorn wurde 1974 in Berlin geboren. 1993 begann er ein Studium der Russistik / Bohemistik an der Humboldt-Universität Berlin und wechselte 1995 an die Hochschule für Grafik und Buchkunst nach Leipzig, um Fotografie zu studieren. 2002 machte er hier sein Diplom bei Prof. Timm Rautert und wurde im Anschluss dessen Meisterschüler (bis 2006).
Er hat an zahlreichen Gruppenausstellungen in deutschen Kunstvereinen und internationalen Galerien teilgenommen und war 2005 Mitbegründer der Berliner Galerie AMERIKA.
|
|
|
Preise und Stipendien
Falk Haberkorn bekam verschiedene Residenzstipendien zuerkannt, so das der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen (Ahrenshoop), der Studienstiftung des deutschen Volkes (Venedig) und des DAAD (Österreich, Schweiz). Zuletzt erhielt er ein Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen (2006) und trat ein Residenzstipendium des Goetheinstituts in der Villa Aurora, Los Angeles, nicht an.
|
|
|
High & Low (19th Century Kitsch),
Bücher, modifiziertes Möbelstück, Lack,
202 x 80 x 28 cm,
2007
|
|
|
Detail |
|
|
Gedanken über die Original-Werke,
Bleistift auf Papier,
215 x 140 cm,
2007
|
|
|
Detail |
|
|
Versuch einer Selbstkritik,
Tintenroller auf Papier,
60 x 80 cm,
2007
|
|
|
Detail
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|