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Nahla Küsels Interesse gilt der Identitätskonstruktion in einer globalisierten, von wirtschaftlicher Ungleichheit, von Kriegen und religiösen Konflikten zerteilten Welt. Der Nahe Osten, den sie in zwei jeweils halbjährigen Studienaufenthalten kennen gelernt hat, ist dabei zum Referenzfeld ihrer Auseinandersetzungen geworden. Insbesondere beschäftigen sie die wechselnden Projektionen auf Palästina über die vergangenen Jahrzehnte und die konfliktgeladene Wirklichkeit des Landes.
Ihre künstlerische Arbeit gleicht Forschungsprojekten, die von solchen Bild Fundstücken, Geschichtsfragmenten oder Begegnungen mit Menschen ausgehen, die sie nachhaltig beschäftigen, sie nicht mehr loslassen. Am Ende entstehen poetisch-narrative Installationen und Videos über Wunsch und Wirklichkeit von Identität.
Zeitgleich arbeitet Nahla Küsel in Gemeinschaftsprojekten wie dem Leipziger Videoklub und Vermittlungsprojekten wie der Projektgalerie „A und V“, zu dessen Gründungsmitgliedern und maßgeblichen Betreibern sie zählt.
Die Jury würdigt mit dem Preis Nahla Küsels Verbindung von selbst organisierter kultureller Praxis und künstlerischer Arbeit sowie ihre Auseinandersetzung mit globalpolitisch brisanten Themen und Gegenden.
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Biographie
Nahla Küsel wurde 1978 in Berlin geboren. Sie lebt und arbeitet in Leipzig. Von 2000-2008 studierte sie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und ging 2005 für sechs Monate nach Beirut, Libanon, um ein Praktikum im Fotoarchiv der Arab Image Foundation zu absolvieren. 2006 unternahm sie eine zweite sechsmonatige Studienreise in den Nahen Osten und war Assistentin von Ashkal Alwan in Beirut.
Seit 2005 ist sie Mitglied des Leipziger Videoklubs und war 2007 Mitbegründerin der Projekt- und Hörgalerie „A und V“. Sie beteiligte sich an verschiedenen Ausstellungen, Projekten und Festivals.
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