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POSITION: MARION-ERMER-STIFTUNG: MARION-ERMER-PREIS:2010: Miriam
Visaczki
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Marion-Ermer-Preis
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Preisträger 2010
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Tamayo
Misawa | Cindy
Schmiedichen | Sebastian
Stumpf | Miriam
Visaczki |
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Miriam
Visaczki (Weimar)
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- 1978 in Regensburg geboren
- 1999 - 2004 Studium an der Bauhaus Universität Weimar
bei Prof. Herbert Wentscher
- 2002 - 2003 Studium an der
Ecole Nationale Supérieure
d'Arts de Cergy-Paris und der Ecole Supérieure
des Beaux-Arts de Toulouse, Frankreich
- 2005 - 2007 Aufbaustudium
der Visuellen Kommunikation/Medien an der Hochschule
für
Bildende Künste in Hamburg
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Jurybegründung
Miriam Visaczki widmet sich in ihrer künstlerischen Arbeit der
Auseinandersetzung mit der Geschichtsschreibung und ihren Leerstellen.
Dabei stellt die Künstlerin Erzählungen des kollektiven
Gedächtnisses der persönlichen Erinnerung gegenüber.
Analytisch und sachlich legt sie Widersprüche und Verwerfungen
der Geschichte und Gegenwart frei und verweist gezielt auf die bewussten
Auslassungen und Lücken in ihrer Überlieferung. Dies gelingt
ihr eindrucksvoll, indem sie ihre historischen Recherchen mit einer
vielschichtigen und visuell überzeugenden Präsentation von
Textelementen, Interviews, Filmen und fotografischen Aufnahmen kombiniert.
In ihrer Arbeit 750 und 12 Jahre Waldmünchen (2008)setzt sich
Miriam Visaczki mit dem Nationalsozialismus und seinem Erbe in der
Kleinstadt Waldmünchen an der bayerisch-tschechischen Grenze
auseinander, der Heimatstadt ihrer Eltern und Großeltern. Als
Teil der Installation geben filmisch dokumentierte Interviews mit
Zeitzeugen und Heimatforschern ein beredtes Zeugnis über die
unterschwelligen Verleugnungen der nationalsozialistischen Vergangenheit,
die durch die sorgfältig recherchierte und in Texttafeln, Zeichnungen,
Fotos und Objekten festgehaltene Geschichte eines Widerstandskämpfers
konterkariert werden. Die Künstlerin entwirft ein starkes Porträt
des Ortes, zeigt, wie er sich heute gibt und wie sich anhand aktueller
Ereignisse Geschichte abgelesen lässt.
Die Jury wertet nicht nur die nachdrückliche Erforschung von
Geschichte und Erinnerung und ihre seriöse Darstellung in intermedialen
Installationen als preiswürdig. Überzeugt hat sie insbesondere
die Offenlegung der von Miriam Visaczkis angewandten Methoden und
verwendeten Instrumentarien, wodurch - trotz und gerade wegen aller
Differenziertheit - die eigenen blinden Flecken beim Lesen und Schreiben
von Geschichte und Gegenwart immer mit reflektiert werden.
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Mikfrofiche
Anthologie, 2010, Mikrofiche
10 cm x 15 cm
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Metopia, 2009,
(Zusammenarbeit mit Claire Waffel und Verner V. Visaczki)
Video, Farbe, 17 Min.
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Johann
Evangelist Lechner, 2007/2008,
Gerahmtes Portrait: Eichenholz, Glas,
Print,
1,2 m x 1,5 m
Wehrmachtoffiziersuniform: Mantelstoff (Fischgrät), Tuchfabrik Wessely & Spaett
(60er) |
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Frühlingsfest, 2006,
(Teil der Fotoinstallation "Waldmünchen 1–4"),
Print
30 cm x 45 cm
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