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M-E-Stiftung, Stiftung für Kunst und Kultur in Thüringen und Sachsen  

POSITION: MARION-ERMER-STIFTUNG: MARION-ERMER-PREIS:2010: Sebastian Stumpf

 
  Marion-Ermer-Preis

 

 
 
   

Preisträger 2010

    Tamayo Misawa | Cindy Schmiedichen | Sebastian Stumpf | Miriam Visaczki
   

 

Sebastian Stumpf (Leipzig)

 

   
  • 1980 in Würzburg geboren
  • 1999 - 2006 Studium an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei Prof. Rolf-Gunter Dienst
  • 2001/02 Gaststudium an der École Nationale des Beaux-Arts Lyon
  • 2002 - 2006 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Prof. Timm Rautert
  • 2006 - 2008 Meisterschüler an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Prof. Timm Rautert
   

Jurybegründung

Mittels pointierter Körperaktionen erforscht Sebastian Stumpf den White Cube des Ausstellungsraumes und den öffentlichen Raum. Dabei stellt er das Individuum ins Verhältnis zu zeitgenössischer Architektur. Mit unauffälligen und dennoch gewagten Bewegungsabläufen macht er auf die Grenzen der Architektur, öffentlicher Räume und Wegesysteme aufmerksam.

Indem er in fotografischen und filmischen Aufnahmen die physische Überwindung architektonischer Barrieren andeutet, führt er ein anarchistisches Moment in die streng strukturierten urbanen Szenerien ein. Gleich physikalischen Gesetzen wie der Schwerkraft enthoben, zeigen ihn seine fotografischen Serien und kurzen Videosequenzen auf dem Kopf oder in der Luft laufend oder über Mauern und Geländer in die Leere springend. Mit der Kamera aufgenommene ortspezifische Performances in Innenräumen projiziert er exakt an dem Ort der ursprünglichen Aktion. Seine minimalistischen Inszenierungen erzeugen so eine Verdopplung und Überblendung des realen Raumes. In der Serie Weiße Räume verlassen (seit 2004) setzt Sebastian Stumpf sein eigenes Verschwinden in Szene.

Für seine klaren Bilder, die den Moment zwischen Sprung und Fallen, zwischen Vollendung und Scheitern festhalten und den Wechsel zwischen aktionsgeladenem und leerem Raum verhandeln, vergibt die Jury an Sebastian Stumpf den Preis. Durch das feinsinnige Kräftespiel von Körper und Raum werden in seiner Arbeit tradierte Wahrnehmungsmuster wirksam außer Kraft gesetzt.

 

Sebastian Stumpf  

Aus der Serie »marcher dans l'air«, 2002,
10 KB-Dias, Projektion, Loop, Maße variabel

Sebastian Stumpf  

Installationsansicht der Videoprojektion »Neue Räume«, 2010,
Museum Folkwang, Essen

Sebastian Stumpf   Standbild aus »Bäume«, 2008,
HD-Videoprojektion mit Ton, 32'10'', Loop, Maße variabel
Sebastian Stumpf  

Aus der 28 teiligen Serie »Sukima (auf Türen und Mauern in Lücken stehen)«, 2009,
Farbfotografie, 48 x 36 cm


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