Ort:
Oktogon, Hochschule für Bildende Künste Dresden
Georg-Treu-Platz, Dresden

Öffnungszeiten:
4.12.2015–14.2.2016
Di.–So. 11–18 Uhr
19.12.2015–3.1.2016 geschlossen

Die Ausstellung im Oktogon der Hochschule der Bildenden Künste Dresden bietet die Möglichkeit, die vier herausragenden und vielversprechenden künstlerischen Positionen kennenzulernen. Bei den gezeigten Werken handelt es sich sowohl um wichtige Arbeiten der vergangenen Jahre als auch um Neuproduktionen aus Anlass der Preisvergabe. Einen Schwerpunkt bilden dabei die Malerei, aber auch die Fotografie, sowie Plastik und Installation.

Ivana de Vivanco zeigt großformatige, vielfigurige Gemälde, in denen die Künstlerin sich mit den Bedingungen des Erzählens angesichts des Zerfalls der großen Erzählungen in der nachmodernen Gesellschaft befasst. Christliche Motive, wie die Madonna mit den Christuskind oder Adam und Eva, aber auch antike Stoffe, werden von ihr in die Gegenwart transferiert und zum Schauplatz einer Analyse der menschlichen Psyche mit all ihrer ernüchternden Absurdität und spielerischen Erfindungsgabe.

Marten Schech konstruiert seine Plastiken in Anlehnung an historische Bauformen und verwendet zum Teil gebrauchte Materialien mit Benutzungsspuren. Dabei entwickelt er plastische Körper, in denen er ihre Konstruktionsprinzipien reflektiert und sie durch inszenierte Deformationen und Zerstörungen zugleich anzweifelt. Für die Preisträger_innenausstellung wird er mit gezielten Eingriffen, die konservatorisch gesicherten Zerfallserscheinungen am Ausstellungsgebäude kommentieren.

Falk Messerschmidt präsentiert in der Ausstellung Tafeln seiner neuen Serie The Zebras and the Peregrine. Die Fotografien sind in Städten, wie Rom und Wien entstanden und werden von ihm nebeneinander gestellt so, dass sich über die Motive formale Beziehungen ergeben. In der Abfolge und Gegenüberstellung bieten sich erzählerische Verknüpfungen, aber auch Kontraste und Sprünge. Messerschmidt bearbeitet zum Teil auch Archivbilder, greift Ausschnitte heraus oder montiert zwei Motive miteinander. Freiflächen auf Tafeln werden so zum Medium einer Bildkritik zwischen Vermittlungsfunktion und Selbstreferenzialität, zwischen Kontinuität und Zäsur.

Andrey Klassen entfaltet in der Reduktion auf das Schwarzweiß der Tusche ein großes Spektrum an feinsten Abstufungen und technischer Vielfalt. Der weitgehende Verzicht auf Farbe, eine theatrale Lichtregie, bühnenhafte Räume entrücken das Geschehen und bilden einen Rahmen für den Auftritt hybrider Wesen: Märchenfiguren, die in abstrakte Flecken zerfließen, desorientierte Helden, moderne Fabelwesen. Klassen sucht in seinen Bildern die Weite des Panoramas, das große Format, das er in der Arbeit Gärtner durch Zusammenstellung dreier großer Papierbahnen erreicht. So entsteht die Illusion, man könnte in diese Träume wirklich eintreten.

Preisverleihung und Eröffnung

Eröffnung: 3.12.2015, 19 Uhr

Begrüßung: Matthias Flügge, Rektor der Hochschule für Bildende Künste Dresden

Grußwort: Annekatrin Klepsch, Bürgermeisterin für Kultur und Tourismus der Landeshauptstadt Dresden

Einführung: Dr. Holger Birkholz, Kurator der Ausstellung

Preisverleihung: Dietrich von Berg, Vorstand der Marion Ermer Stiftung

Katalog und Editionen

Zur Ausstellung erscheinen eine Publikation mit vier Einzelkatalogen im Schuber und vier hochwertigen Künstlereditionen – Grafiken, Fotografien und Plastiken – der Preisträger_innen.