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POSITION: MARION-ERMER-STIFTUNG: MARION-ERMER-PREIS:2004: DIRK HEERKLOTZ

 
  Marion-Ermer-Preis

 

 
 
   

Preisträger 2004

    Dirk Heerklotz | Franziska Lamprecht | Esperanza Spierling | Tobias Zielony
   

 

 

Dirk Heerklotz
Dirk Heerklotz
 

Dirk Heerklotz, Dresden

Surreal real – Das Formuniversum von Dirk Heerklotz


Text von Stefanie Sembill
Surreal – die Arbeiten von Dirk Heerklotz wirken wie Traumlandschaften. Gleich ob Collage, Skulptur, Rauminstallation oder Malerei, die Arbeiten des Dresdners sind seltsam vertraut und doch fremd. Beim Betrachten der Arbeiten scheint immer wieder kurzzeitig das Bild eines bekannten Gegenstandes aufzublitzen, nur um bei genauerem Hinsehen sogleich widerlegt zu werden. Jegliche organisch anmutenden Formen und figurativen Andeutungen werden von Heerklotz planmäßig unterlaufen.Er bildet nicht ab, ahmt unsere Umwelt nicht nach, sondern setzt mit seiner plastischen Arbeit ein ganz eigenes Formenrepertoire in die Welt.

Heerklotz´ Werk gleicht einem Spiel von Wiederholung und Differenz. Denn Heerklotz zitiert sich immer wieder selbst, nimmt die Werkaufnahmen als Vorlage für seine Papierarbeiten und baut das so entstandene zweidimensionale Gebilde im Raum, und um ein mehrfaches vergrößert, nach. Wenngleich seine Arbeiten größtenteils ihren Ursprung in unserem Alltag haben – als Vorlage dienen häufig Fotografien, die Heerklotz seit 1996 in einem visuellen Tagebuch sammelt – sind sie rein selbstbezüglich.

Ein Zustand des Vorläufigen, ein Gefühl der Temporalität zeichnet die Arbeiten von Dirk Heerklotz aus. Oft sind sie ortsspezifisch in einem formalen Sinne – umschließen den Betrachter, betonen Ausmaß und formale Qualitäten des konkreten Ausstellungsraums. Farbe, Gestalt und Anordnung seiner Arbeiten wählt der Künstler meist nach intensiven Raum- und Objektstudien.

Die formale Integrität und die Selbstbezüglichkeit seiner Skulpturen ist wesentlich für die Arbeiten von Dirk Heerklotz. Während andere Künstler bewusst das Prinzip der Autorenschaft ablehnen, Formentscheidungen dem Zufall überlassen, sich mehr als Initiatoren von Gruppenprozessen, denn als alleinige Autoren begreifen oder ihre künstlerische Arbeit als kulturelle Praxis verstehen, ist und bleibt Heerklotz ein Bildhauer.

Gertrud Steins Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose, mit der sie programmatisch und gleichsam poetisch Anfang des vergangenen Jahrhunderts der Autonomie der Kunst Ausdruck verlieh, muss bei Heerklotz dennoch erweitert werden – eine Rose ist ein Polyurethangebilde ist eine Fotografie ist eine Collage ist eine Skulptur.

Neu bei Heerklotz´ Selbstreferentialität ist das Aufscheinen der Gegenwart in den Arbeiten. Heerklotz Arbeiten irritieren durch ihre organischen Anmutungen, wirken unheimlich im Sinne Freuds, der in seinem gleichnamigen Text die Ängste und Widersprüchlichkeiten der Moderne beschrieb. Mit den Skulpturen von Dirk Heerklotz dringt nun, nahezu 100 Jahre später, das Unbewusste unseres von Gentechnik, Sicherheitstechnik und Kontrollmechanismen dominierten Alltags, das Unheimliche der Gegenwart, in den „White Cube“ und bemächtigt sich des Ausstellungsortes. Indem die Arbeiten sich, trotz vielschichtiger Verweise, vertrauter Materialien und vermeintlich alt bekannter Formen einer rationalen Erklärung und Klassifizierung entziehen, verharren diese in einer surrealen Welt. Es ist dieser Schwebezustand, der die Arbeiten von Heerklotz einzigartig macht, da sie sich auf nichts als sich selbst zu beziehen scheinen und doch das gesamte Arsenal unserer Gegenwartserfahrungen, Ängste und Sehnsüchte in sich bergen.

 

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Biografie

1969   Geboren in Radebeul
1995 - 2002   Studium Hochschule für Bildenden Künste Dresden (Malerei - Bildhauerei - Experimentelle Raumkonzepte)
seit 2002   Meisterschüler bei Prof. E. Bosslet
     
   

Stipendien und Preise

2003   Stipendium Kulturstiftung des Freistaates Sachsen (Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf)
2003  

Stipendium des Landes Sachsen-Anhalts (Künstlerhaus Roederhof)

     
   

Einzelausstellungen

1999   menü, Büro für Kunst, Dresden (Katalog)
2002   Feldforschung (I), Büro für Kunst, Dresden
2003   Standard, Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf
    Sararave, Galerie Gebr. Lehmann, Dresden (Publikation)
    Örtliche, Künstlerhaus Roederhof (Katalog)
     
   

Gruppenausstellungen

2000   Bildwechsel, Städtisches Museum Zwickau, Kunstsammlung Gera (Katalog)
2002   Feldforschung (II), Oktogon HfBK Dresden
    Galerie Michael Neff featuring Galerie Gebr. Lehmann, Frankfurt/M.
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