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Jurybegründung
Die künstlerische Praxis von Hans-Christian Lotz wird im Wesentlichen
bestimmt durch eine emotionale und doch kritische, selbstreflexive
Haltung gegenüber der eigenen Produktion und deren Bedingungen.
Unter Bezug auf so unterschiedliche Kontexte wie das Internet und
dessen Distributionsmodi, klassischer Zeichnung und Aquarellmalerei,
Video und Film, dekonstruiert Lotz Vorstellungen vom Künstler
als verlässlichem gesellschaftlichen und politischen Impulsgeber
und Innovator.
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Wie man ruhig wird“ (2008), eine Koproduktion mit Loretta Fahrenholz,
inszeniert drei Künstler als Protagonisten einer fiktiven Dokumentation.
In den Blick genommen werden vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen
in der Gruppe, anhand derer die Akteure die Schwierigkeiten thematisieren,
denen sie sich als Künstler heute ausgesetzt sehen: Die Erwartungshaltung
an das Bild vom Künstler / von der Künstlerin sind stark
vorgeformt, der Anspruch an die eigene Arbeit schwankt zwischen ästhetisch-künstlerischer
Eigenständigkeit und gesellschaftspolitischer Relevanz.
Für die Klarheit, mit der er diese Problemstellung angeht und
in künstlerisch glückende Formate bringt, vergibt die Jury
einen Preis an Hans-Christian Lotz.
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