Aus der Begründung der Jury:
Die Arbeiten Jan Brokofs überzeugten die Jury durch seine Annäherung an zeitgenössische Inhalte mittels persönlicher, erinnerungsgeladener Bilder. Jan Brokofs künstlerische Arbeit beschäftigt sich mit alltäglichen Motiven.
Brokofs Techniken sind Bleistift- und Tuschezeichnung, Radierung und vor allem der Holzschnitt. Drucktechniken, wie die Radierung und der Holzschnitt, zeichnen sich gegenüber anderen künstlerischen Techniken durch ihre Reproduzierbarkeit aus.
Seine Diplomarbeit aus dem Jahr 2004, „P 2“, zeugt von diesem Einsatz der Mittel, indem die Darstellung eines Plattenbaus aus einzelnen Druckplatten realisiert wurde.
Brokof verbindet damit in seinen Arbeiten traditionelle Techniken der Reproduktion mit innovativen und oft sozial kritischen Bildinhalten. Bewusst setzt er diese Techniken ganz unökonomisch für ein einziges Original ein. Keine Auflage zu drucken verwandelt die technische Reproduzierbarkeit in einen konzeptuellen Bestandteil der Arbeit, der mit den Bildinhalten korrespondiert. Dabei benutzt Brokof ikongraphische Referenzen von der Computergraphik über Christopher Wool und der Romantik bis hin zur Bravo.
Die Darstellung von Innenräumen, Außenräumen, Menschen, Häusern, Gegenständen, Pflanzen und Tiere bezeichnen im einzelnen Bild konkrete Dinge und Situationen. In Kombination miteinander werden sie zu Bildwelten, die nicht einem erzählerischen Strang folgen, sondern in einem assoziativen Zusammenhang stehen. Jeder Betrachter kann selbst einen Sinnzusammenhang herstellen. Das zentrale Thema ist die Figur im Raum. Ob figürlich oder abstrakt geht es Brokof – durchaus sozialkritisch – um die Verortung des Menschen.
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