Aus der Begründung der Jury:
Sven Johne überzeugte die Jury mit seinen Bildfolgen, die er als „Fictions“ organisiert hat. Mit sparsamen Mitteln entwirft der Fotokünstler seine Geschichten: häufig aus gefundenen Abbildungen zusammengestellt, bisweilen mit Videoaufnahmen und selten mit eigenem Kameraeinsatz.
Diese Narrative handeln stets von gesellschaftlicher Realität – so beispielweise kritische Untersuchungen von jüngster Schifffahrtsgeschichte wie „Mayflower“ (2003) oder „Ship Cancellation“ (2003).
Bislang waren es besonders maritime Themen, die den von der Insel Rügen stammenden Johne beschäftigten. Sein phantasievolles Künstlerbuch „Vinta“ verknüpft deutsche Lebensläufe mit dem Schicksal der winzigen Ostseeinsel Oie. Nicht nur in diesem Falle gelingen ihm schlüssige Verbindungen zwischen autobiografischen und sozialen Themen; auch die Reflektion ostdeutscher Identität und Vergangenheit spielt zunehmend eine Rolle in seinen Recherchen.
Für die Entscheidung der Jury war zusätzlich ausschlaggebend, dass Sven Johnes Strategien sowohl inhaltlich wie auch in der gestalterischen Umsetzung noch erhebliche Entwicklungen versprechen.
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